Die Kienitzer Feuerwehr
Löschgruppe Kienitz Nord
Wie alles begann:
In jeder Gemeinde sollte eine Feuerwehr den
Brandschutz der
Volkseigenen Güter sicherstellen. Aus diesem Grunde wurde nun auch in Kienitz Nord eine
Freiwillige Feuerwehr gegründet. Die Feuerwehrmänner der "ersten Stunde" waren
u.a. der Gastwirt Max Rudert und der Neubauer
Richard Heyse (beide Bild links), die im Jahre 1950 die
Freiwillige Feuerwehr gründeten. Die Idee und die daraus
folgenden Pläne zur Aufstellung einer Löschgruppe, wurden jedoch schon ein Jahr
früher geschmiedet. Max Rudert führte die Nachfolge der einstigen Gutsfeuerwehr
von Kienitz Amt an. 18 Männer und 8 Jugendliche waren von Beginn an dabei. Etwas später kamen
noch eine Reihe männlicher Mitglieder und auch eine stattliche Anzahl weiblicher
Feuerwehrfrauen dazu.
Bild links: Das alte Feuerwehrgerätehaus bis vor
seinem Umbau im Jahre 2002, Bild rechts
Freilich, die Feuerwehr war nicht nur eine reine Feuerwehr
mit ihren Dienstbetrieb, sondern die Bürger wollten neben der täglichen Arbeit
in der Landwirtschaft und in den Betrieben einen Treffpunkt zum
Gemeinschaftlichen Leben im Ort, so wie dies auch noch heute vielerorts üblich
ist. Mit Beginn der Aufstellung der Löschgruppe waren nur wenige
Ausrüstungsgegenstände zur Brandbekämpfung, wie überall in den Dörfern vorhanden. Die erste Motorspritze
wurde mit einem Sack Getreide, im
Nachkriegs-Berlin eingetauscht, so zumindest wird es in der Chronik der Wehr
beschrieben.
Erst viel später stand ein
Tragkraftspritzenanhänger zur Verfügung, der im Einsatzfall von einem Traktor,
gestellt von der ortsansässigen LPG, zum jeweiligen Einsatzort gezogen wurde. Mitte der
siebziger Jahre konnte zusätzlich auch auf ein LKW W50 des örtlichen KFL Betrieb
zurückgegriffen werden, da auch der Kraftfahrrer Mitglied der FF war. 1985 kam
ein Löschgruppenfahrzeug vom Typ Garant, Bj.1956 hinzu.
Dieses Fahrzeug hatte zwar schon viele Jahre auf dem Buckel, tat aber seinen
Dienst.
Ab diesem Zeitpunkt konnten die Kameraden direkt vom Feuerwehrgerätehaus
ausrücken. Hin und wieder, dann schon einmal öfter versagte er jedoch aus
technischen Gründen. Er sprang
immer öfter schlecht an, aber Kameraden der Wehr wussten sich zu jeder Zeit zu helfen.
Heute verfügt die Löschgruppe der Feuerwehr über ein Tragkraftspritzenfahrzeug,
vom Typ "Mercedes Benz Sprinter" (Bj. 1997), dass
das altersschwache Löschfahrzeug "Garant" ersetzte. Das TSF wurde nach dem
Sommerhochwasser 1997 an die Amtsfeuerwehr Letschin, als großzügige Spende
einer Gemeinde (in den alten Bundesländern) an die FF Kienitz Nord übergeben.
Die Kameraden der FF Kienitz Nord sind
ein leistungsstarkes Team. Um die Feuerwehrkameraden die geforderte Ausbildung
und auf ihren Einsatz möglichst gut vorzubereiten, wurde es notwendig das
Feuerwehrgerätehaus den neuen Anforderungen anzupassen.
Daher liefen seit ein paar Jahren Vorbereitungen für den Bau eines Versammlungs- und Schulungsraumes. Wie immer
standen nur begrenzte Mittel für diese (Um)Baumaßnahme zur Verfügung. Im Frühjahr
2002 ging es endlich los. Das Geld war da und die Bereitschaft der Kameraden zum
anpacken groß.
Im Oktober, rechtzeitig zum Winter, war es endlich soweit.
Der Schulungsraum ist nun fertig. Am 23.11.2002
konnten die Kameraden das in vielen Stunden Eigenleistung und mit großer
Unterstützung Ortsansässiger Baufirmen, umgebaute Gerätehaus feierlich übernehmen
konnten. In der Ansprache zur Einweihung, wurden die Leistungen der Firmen und die der Kameraden
hervorgehoben. Auch
wurden Kameraden, wegen Ihrer besonderen Leistungen befördert. Es war ein
toller Abend. Von nun an konnte, auch Amtfeuerwehrübergreifend, die
langgeforderte Aus- und Weiterbildung der Kameraden beginnen.
Unsere Einsätze:
Natürlich haben die Kameraden, in ihrer nunmehr fast 65 Jahren
Geschichte, eigige Einsätze abarbeiten müssen.
Unvergessen
sind auch heute noch die Brandeinsätze in den 50ger Jahren, andem ein Sägewerk am Kienitzer Hafen,
gleich neben der Hafenmühle in Kienitz Dorf, ein Raub der Flammen wurde.
Auch die Brandnacht im Spätsommer 1970, bei der eine Häckselstrohmiete der
ortsansässigen LPG, bei Kienitz Nord
durch Funkenflug Feuer fing. Oder der Wohnhausbrand in den Kienitzer Loosen, im
Winter 1981/82, als die Schläuche einfroren und das Löschwasser nur unter sehr
schwierigen Bedingungen zum Brandort gefördert
werden konnte. Hier konnte das Wohnhaus nicht
mehr gerettet werden. Diese Einsätze sind den Kameraden, vorallem den älteren
noch in guter
Erinnerung.
Bild: W50 der KFL Kienitz Nord, mit den Kameraden zur
Übung, irgendwann in den Achtzigern
Einsätze während der Sommer- und Winterhochwasser,
bei denen gerade im Winter 1980/81 und im Sommer 1997 und dem Binnenhochwasser
2010/2011 vieles
von den Mitgliedern aberlangt wurde. In der jüngeren Geschichte mussten die
Feuerwehrmänner zu Großbränden ausrücken, zB. als die Werkstatthallen, eines
Landwirtschaftsbetriebes in Kienitz Dorf, in Flammen standen. Auch Einsätze der
technischen Hilfeleistung wurden bewältigt. So mussten die Kameraden, in der
Nacht zum Samstag den 29.07.2005 gegen 02:17
Uhr, ihren Schlaf unterbrechen.
Durch einen heftigen Orkan wurde ein
Ast eines Straßenbaumes abgerissen und in ein Auto geschleudert. Nur durch
großes Glück wurde keine Person ernsthaft verletzt.
Die Ortsverbindungsstraßen waren mehrere Stunden blockiert. Zu einen
der schwierigsten Brandeinsätze, wurden die Kameraden Anfang 2017 gerufen, als in der
Kienitzer Oderstraße eine Wohnung, in einem Vier-Familien-Haus, völlig
ausbrannte. Ein Bewohner konnte sich nicht mehr in Sicherheit bringen und kam hier auf tragische Weise ums Leben. Das
Gebäude wurde Aufgrund der hohen Brand- und Rauchschäden unbewohnbar von allen
Bewohnern geräumt.
Unser Bestehen:
2004 begingen die Kameraden ihren 55sten Gründungstag. An diesem Tag wurde auch
der Feuerwehr - Gemeindeausscheid der Großgemeinde Letschin ausgetragen, wobei
alle in der Gemeinde Letschin befindlichen Ortsfeuerwehren teilnahmen und um
die besten Plätze stritten. Bereits fünf Jahre später wurde noch
einmal gefeiert. Nun stand das 60. Gründungsjubiläum an. Auch hier
wurden alle umliegenden Gemeindefeuerwehren abermals zum Kräftemessen
eingeladen.
Gleich zweimal
"versemmelten" die Kameraden ihrem Wettkampf und die Chance auf einen der oberen
Plätze. Aber, "So ist das Leben. Wir haben uns gut auf diesen Wettkampf
vorbereitet. Die Zeiten waren immer OK. Egal, heute feiern wir unser Jubiläum". So die einstimmige Meinung der Kienitzer "Fireman". Unsere Förderung:
Irgendwann im Jahre 2006 wollten die Kameraden nun nicht
mehr nur Feuerwehrangehörige sein, sondern auch mehr für das Dorfleben
beisteuern. Seit der politischen Wende 1989, wurden auch bei den Kameraden die
Probleme nicht kleiner. Einige verloren ihre Arbeitsplätze in ihren Betrieben, die durch die neue
politische- und wirtschaftliche Umstrukturierung weggefallen waren. Die
Kameraden waren nun
nicht mehr zu jeder Zeit bei Alarmierungen
erreichbar. Die zuvor sehr starke Einsatzgruppe, wurde auf gut einem Drittel
reduziert. Dies konnte so nicht
weitergehen und so wurde bereits 2001 eine Jugendgruppe ins Leben gerufen. Diese
bestand zu Beginn aus 6, später dann aus 8 Jugendliche, die in den folgenden 5 Jahren
in die Feuerwehrarbeit integirert wurden. Später wurde im Amtfeuerwehrbereich
die Jugendarbeit zusammengefasst und wird nun zentral gestaltet.
Am 27. April 2007
ein Förderverein zu gegründet. Ein Förderverein mit dem Ziel zur Förderung des Brandschutzes im Ortsteil Kienitz Nord und
der Großgemeinde Letschin voranzutreiben. Lesen Sie mehr über den
Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Kienitz
Nord e.V. .
Tipp: Lesen Sie auch die 125 jährige
Geschichte der
Freiwilligen Feuerwehr Kienitz Dorf.
Info: Die
Freiwillige Feuerwehr Kienitz Nord ist seit 1990 Mitglied
des
Landesfeuerwehrverbandes
Brandenburg.
Eropaweit einheitliche NOTRUFNUMMER
112
Helfen Sie mit Brände zu verhüten und Unfälle zu
verhindern. Melden Sie Brände und Unglückfälle umgehend ihrer
Feuerwehrleitstelle.
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