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Das Kienitzer Panzerdenkmal

In Erinnerung an Emil Krüger, auch liebevoll "Panzer Emil" genannt.

In Erinnerung an das Engagement eines Bürgermeisters, im Volksmund liebevoll "Panzer Emil" genannt, der den heute unter Denkmalschutz  stehenden T 34 im Ortszentrum von Kienitz, am 24.Oktober 1970 unter persönlichen Anstrengungen, ein Denkmal für den ersten befreiten Ort auf dem heutigen deutschen Territorium setzte.”  Am 24. Oktober 2005  jährte sich die Einweihung des Panzerdenkmals in Kienitz zum 35. Mal. Der alte T 34, der seit dem 24.10.1970 auf einen Sockel in der Ortsmitte von Kienitz steht und an die Opfer der gefallenen Soldaten der Roten Armee erinnert, hat einiges zu erzählen.  
Bild:  Das Panzerdenkmal

Zur Geschichte

Vorausabteilungen des 26. Gardeschützenkorps der 5. Stoßarmee und des 1. Mechanisierten Korps der 2. Gardepanzerarmee unter der Führung von Generaloberst  Nikolai Bersarin, setzten am Morgen des 31. Januar 1945 bei Kienitz, über die noch zugefrorene Oder. Dort errichteten die Truppen einen, den ersten Brückenkopf, der dazu diente den Vorstoß auf die Seelower Höhen vorzubereiten.
Einweihung Panzerdenkmal
Emil Krüger
(gest. 2007), der damalige Bürgermeister von Kienitz, setzte alles daran in Kienitz, zum Gedenken an die Befreiung von Kienitz, ein Denkmal zu errichten. "Ein Panzer, ja, ein richtiger Panzer das wäre schon was". Sagte er und  wurde ein Wettbewerb ausgerufen. Der damalige Rat der Gemeinde bereitete alsbald den Beschuss dazu vor. So setzte sich Emil Krüger mit dem damaligen Verteidigungs-minister der DDR, Heinz Hoffmann in Verbindung und bat ihn um einen alten ausgedienten Panzer T34.

Bild: Einweihung Panzerdenkmal 1971

Eben einen jenen Typs, wie dieser an dem Wintermorgen des 31.Januar 1945 als erstes über die Oder kamen.
Hoffmann willigte später ein und verwies die Gemeinde nach Strausberg, um dort mit dem Oberst Siegfried Storbeck weiteres zu besprechen. Bereits im Juni 1969 wurde um Platz für das neue Denkmal zu schaffen das zum damaligen Zeitpunkt noch stehende Kriegerdenkmal abgerissen
.

 







Bild oben:
   Das Panzerdenkmal 1971

Bild links:   Das Kriegerdenkmal



Schwierig war zudem die Beschaffung von Material für das neue Denkmal. Von überall her wurden die benötigten Materialien besorgt. Die Baubrigade der ortsansässigen LPG Kienitz errichtete im Eiltempo das Fundament auf den der Panzer später stehen sollte. Noch nicht ganz trocken wurde der Panzer auch schon angeliefert. Am 7. August 1970 kam die Nachricht per Telegramm, das am 11. August 1970 ein Tieflader aus Görlitz, wie besprochen eintrifft.
     
Der Panzer fuhr mit eigener Kraft auf den Sockel. Dieser Panzer war jedoch nicht der "Erste" Panzer der über das Eis der Oder fuhr, wie immer zu hören war. Sondern ein Nachfolgemodell aus den Beständern der 
Nationalen Volksarmee.


Das ganze Dorf war auf den Beinen. Diese Sensation wollte auch keiner verpassen, denn die vielen Aufbaustunden die von den Kienitzer Bürgern und den russischen Soldaten an zwölf Wochenenden geleistet wurden, wollten sie nun sehen. Das Geschützrohr und der Lauf des schweren Maschinengewehrs wurden verschlossen. Das reichte, vorerst. Die Kinder des Ortes fanden jedoch schnell heraus, dass man auf dem Panzer gut spielen konnte. So öffneten sie die Luken und eroberten auch das Innere. Am folgenden Tag wurde der Panzer enttankt und endgültig verschweißt. Mit der Einweihung des Panzerdenkmals und den nachfolgenden Feierlichkeiten sollte nun Kienitz wieder einmal in die Geschichte eingehen.

Auch der Name Emil Krüger, auch "Panzer Emil" genannt, wird auch in Zukunft an die Tage erinnern, an dem ein Bürgermeister allen gezeigt hatte: "Wenn man etwas will muss man dafür arbeiten, auch wenn es schwer ist".

Zum damaligen Zeitpunkt wurde viel über den Kienitzer Panzer berichtet, geschrieben und auch gefilmt. So konnten sich die Kienitzer zu den Festlichkeiten zum 775. Ortsjubiläum im Jahre 2009 über einen ganz besonderen Film freuen. "Wir verschenken Bammel", so der Titel des in Farbe gedehten Filmbeitrages, über die Geschichte des Kienitzer Panzers und mehr. Eine Geschichte die die Freundschaft
Emil Krüger  auch Panzer Emil
zweier Jungpioniere, einem sowjetischen Panzeroffizier und natürlich Bammel den kleinen Dackel erzählt.


Heute ist der Panzer aus dem Dorfbild nicht mehr wegzudenken.
Auch als in den Wendetagen von 1989 und 1990 die Frage aufkam, ob dieser noch ins Dorfbild passe und sogar abgebaut werden solle. Viele Bürger, vor allem die Älteren Einwohner die noch Erinnerungen an die letzten Kriegstage besitzen, bestanden darauf das der Panzer dort bleibe wo er steht, um allen Besuchern, Touristen und Reisegruppen die nach Kienitz kommen und an dieser Gedenkstätte verweilen zu mahnen.
Bild:  Der damalige Bürgermeister Emil Krüger, auch liebevoll -Panzeremil" genannt.

Im Herbst 2014 wurde der Panzer selbst und der Sockel rekontruiert. Der Zahn der Zeit hatte dem Denkmal kräftig zugesetzt. Spätestens zum 31. Januar 2015, dem 75 Jahrestag der Befreiung von Kienitz durch die Rote Armee, wird sich das Panzerdenkmal von Kienitz im neuem Glanze präsentieren. Informationstafeln werden den Besuchern auf die Tage der Befreiung, über den Bau bis ins Heute aufmerksam gemacht.


Tipp:    Hier erfahren Sie mehr über den ersten Brückenkopf über die Oder durch die Rote Armee, im Frühjahr 1945.

                                  

Medien-Echo

Berliner Morgenpost
"Panzer -Emil-wird geputzt"
Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes restaurieren Fachleute das Denkmal auf dem Sockel im Dorf Kienitz.

Von Jeannette Bederke



Es berichteten u.a. auch folgende Medien:
Märkische Oderzeitung,
FOCUS, TAGESSPIEGEL,
NEUES DEUTSCHLAND,
BERLIN.de, RBB-Online u.v.m
.
RBB Fernsehen
Sendung RBB- aktuell
31. Januar 2015


Anlässlich des 70. Jahrestages des 1. Brückenkopfes der Roten Armee, der Befreiung von Kienitz und dem Ende des 2. Weltkrieges wurden in Kienitz Gedenkveranstaltungen durchgeführt. Zahlreiche Besucher, Gäste aus Politik und Wirtschaft und Einwohner des Ortes nahmen an den verschiedenen Veranstaltung teil.
 Sendung des RBB Fersehens auf dem Medienportal Youtube zusehen
Sowjetisches Denkmal wird saniert

..."Das baufällige Panzerdenkmal im Letschiner Ortsteil Kienitz wird noch in diesem Jahr saniert. Darauf haben sich Vertreter der Gemeinde Letschin und des Denkmalschutzes mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur und dem Ministerium des Innern verständigt....".

Artikel:
Ministerium des Inneren des Landes Brandenburg
   

       
Gestatten Sie uns einen Hinweis in eigener Sache.
Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine, durch die derzeitige Regierung der russischen Föderation, haben sich viele Fragen und Diskusionsgründe, zu den in Deutschland befindlichen Gedenkstätten der Roten Armee, gestellt. Es gibt bereits mehrere Meinungen, dass auch der Kienitzer Panzer bzw. das Panzerdenkmal nicht mehr den Stellenwert hat, den es noch vor dem 20.03.2022 hatte. Wir sind aber dennoch der Meinung, dass die heutigen Geschehnisse in keinster Weise in Zusammenhang mit denen im 2. Weltkrieg stehen und auch daher weiter hier veröffentlicht werden.
Wir verurteilen auf schärfste die völkerrechtswidrige Annektion der russischen Föderation von Teilen des ukrainischen Staatsgebietes und fordern die sofortige Einstellungen der Kampfhandlungen und den Rückzug aller russischen millitärischen Einheiten vom ukrainischem Staatsgebiet.



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